
Gekauftes Granola oder Müsli
Haferflocken, Früchte und Nüsse sind gesunde Produkte, warum ist dann eine Zusammenstellung dieser so ungesund? Das Problem liegt hier nicht an den einzelnen Zutaten, sondern an dem hinzu gefügten Zucker. Und dieser ist unglaublich hoch. Ich bekomme oft E-Mails, in denen nach bestimmten Produkten gefragt wird. Gerade Granola ist anscheinend sehr beliebt bei euch (kein Wunder, schmeckt ja auch so wunderbar crunchy). Doch leider bleibt hier fast nur selbst herstellen, um aus einem gewünschten gesunden Frühstück keine Zuckerbombe zu machen.
Vitaminwasser
Wasser ist so unglaublich wichtig in der gesunden Ernährung. Ich weiß, dass es anfangs Einiges an Überwindung kostet, regelmäßig und so viel Wasser zu trinken aber glaubt, mir ihr werdet euch besser fühlen. Doch wer meint, er könne den langweiligen Geschmack von Wasser mit Geschmack verbessern, liegt daneben. Naja, nicht ganz: Zumindest, was das in Flaschen abgefüllte Wasser mit “Vitaminen” und sogenanntem Geschmack angeht. Dieser Geschmack entsteht durch künstliche Aromen und ist absolut nicht empfehlenswert. Selber machen ist so viel besser: Einfach Früchte, Minze, Gurke, Ingwer etc. in Scheiben schneiden und über Nacht in einer Karaffe Leitungswasser (oder Wasser mit Kohlensäure) ziehen lassen. Schmeckt wunderbar echt und erfrischend.
Fertig Smoothies
Wer steht nicht auf Smoothies? Sie schmecken einfach wunderbar frisch und fruchtig und sind klasse zum Mitnehmen. Das Problem: In den meisten diesen Kühlregal-Smoothies befindet sich so viel Obst und kaum Gemüseanteil, dass sie auf gar keinen Fall mehr zu den gesunden Snacks gehören. Zudem fehlt meiner Meinung nach der Eiweißanteil, der in Snacks beim Clean Eating enorm wichtig ist. Am besten gilt auch hier: Selbst herstellen. Ich mixe hierzu eine Hand voll Obst (gefrorene Banane eignet sich hervorragend), 2 Hand voll Gemüse (Spinat, Feldsalat o.ä.), 2 EL Magerquark und etwas Wasser in meinem Vitamix Standmixer zusammen. Besser gehts nicht.
Studentenfutter
Wie beim Granola sieht Studentenfutter auf den ersten Blick auch gesund und harmlos aus. Nüsse und Obst – was ist daran falsch? Aber: Das Obst wird getrocknet und Trockenobst enthält sehr, sehr viel Zucker. Meistens bestehen Studentenfutter-Sorten aus 2/3 Trockenobst wie Rosinen oder Cranberries und nur 1/3 Nüssen. Die Gewichtung passt meiner Meinung nach für einen gesunden Snack nicht. Wie oben schon genannt: Selbst herstellen. So machen wir es immer. Einfach Lieblingsnüsse (oder Nussmischung) mit ein paar getrockneten Früchten nach Wahl, Kokoschips oder Sonnenblumen- oder Kürbiskernen mixen und der persönlich perfekte Studentenfuttermix ist fertig.
Eiweißriegel
Ganz ehrlich: Die meisten Eiweißriegel sind genauso ungesund wie Snickers und Co. Wer sich einmal die Zutatenliste durchliest, wird hinten über kippen. Neben Wörtern, die ich noch nicht einmal aussprechen kann (Zutatenlisten lesen lernen) befindet sich Zucker en masse in diesen angeblich so gesunden Riegeln. Wer vor oder nach dem Sport Eiweiß zu sich nehmen möchte (das sollte eigentlich jeder wollen), der kann sich besser selbst einen Eiweißshake aus Magerquark, Haferflocken und Beeren herstellen oder meine Eiweißriegel zaubern.
Fettfreies
Da muss ich mir mit meiner 1,5% H-Milch selbst an die Nase fassen. Irgendwie ist das aber ein Produkt, bei dem einfach nicht anders kann. Der Kopf hat das jahrelang für gut und richtig empfunden und nun ist es bei mir eingebrannt: die Vollfettvariante schmeckt wie Sahne. Ich benutze Milch im Oatmeal und in meinem Frühstückskaffee, da mache ich das dann einfach mit der fettreduzierten Variante – meine kleine Sünde bzw. nicht so gute Eigenschaft sozusagen. Hey, nobody is perfect. Generell vermeide ich ansonsten aber fettreduzierte Produkte, da dort statt natürlicher Fette ein hoher Zucker- und Salzanteil zu finden ist. Die gesparten natürlichen Zutaten müssen durch künstlicher Zusatzstoffe ersetzt werden, um Geschmack und Konsistenz zu gewähren. Also: no Go für Fettreduziertes bzw. Fettfreies. Und ich werde nun auch versuchen, mich an 3,5% Milch oder Mandelmilch zu gewöhnen…
Vollkornbrot und Brötchen vom Bäcker
Nur weil Vollkorn dran steht, sind die meisten Brötchen und Brot vom Bäcker noch lange nicht 100% Vollkorn. Meistens handelt es sich um eine Mischung aus Vollkorn- und normalem Weizenmehl. Natürlich wäre das die bessere Variante, wenn man sich etwas vom Bäcker kaufen möchte, jedoch sollte man sich hiervon nicht verleiten lassen, zu denken, man tut dem Körper gerade etwas Gutes. Gutes tun kann man mit selbstgebackenem Brot. Wer etwas für unterwegs benötigt kann das genauso gut machen: Wie wäre es mit Magerquark und Gurke oder Paprika auf diesem selbstgebackenen Haferkleie Brot? Einfach den Quark und das Gemüse in extra kleine Dosen und das Brot vorgeschnitten in eine Tüte. Schnell schmieren und fertig ist der gesunde Snack.
Früchtejoghurt
Ladies und Gentlemen, Joghurt ist ein heiß diskutiertes Thema unter euch. Und Joghurt an sich ist auf gar keinen Fall etwas Schlechtes. Es muss nur die richtige Variante sein. Naturjoghurt lautet das Stichwort. Vollfettvariante. Ich persönlich esse wenig Naturjoghurt, da mir der Eiweißgehalt zu gering ist, Magerquark enthält wesentlich mehr davon. Trotzdem ist Joghurt völlig ok. Allerdings ohne Früchte (bei im Geschäft gekauften Joghurts). Die Früchte könnt ihr euch frisch pürieren und selbst hinzu fügen. So erspart ihr euch den Zucker, von dem so unendlich viel in gekauftem Fruchtjoghurt zu finden ist. Und ich persönlich finde mittlerweile, dass gekaufte Joghurts sogar zu süß schmecken.
Soviel zu versteckten Zusätzen und vermeintlich gesunden Produkten, die doch nicht so toll sind. Habt ihr auch solche Beispiele? Wie seht ihr das Ganze rund um die Produktlügen?
Hallo,
da das Apfelmus nur zur Süße dient könnte ich auch jedes andere Obst in Form von Mus verwenden, oder? Habe nämlich eine Fructose Intoleranz und Äpfel gehen gar nicht. Erdbeeren und Bananen zB gehen gut.
Hast du in der Hinsicht Erfahrung?
Danke!!
Hallo Lisa, ich denke ja. Kommt wahrscheinlich auf das Rezept an. Meinst du das Granola? Erdbeeren müsste gehen – Bananen auch, dann wird’s aber eher wie Keks – vermute ich. Kann man aber ja auch krumpeln. LG Julia
Hallo liebe Julia,
vielen Dank für den Blogbeitrag, der wieder sehr interessant war! Vieles ist mir auch schon bewusst und ich achte sehr drauf, allerdings nicht so sehr das Thema “Fettfreies”. Trifft das auch auf den fettreduzierten Fetakäse von Patros zu? Und wieso ist das bei Quark kein Problem, sprich Magerquark ist okay, obwohl es da ja auch Vollfettquark gibt?!
Ich freue mich auf Deine Antwort,
liebe Grüße
Linda
Hallo Linda, Schau mal im Kommentar von Jenny – so sieht es aus, das wusste ich auch nicht. Da würde ich auch Magerquark zuzählen. Patros – das weiß ich leider nicht. LG Julia
Wow,
Ein super Artikel. Und wie wahr. Ich versuche eigentlich auch immer alles selber zu machen. Aber die Liebe Zeit….
Hat mir sehr gut gefallen und ist gut auf den Punkt gebracht.
Hallo Mariyke, ja genau – die Zeit. Man kann ja so viel wie möglich selbst machen, das ist ja schon die halbe Miete 🙂 LG Julia
Hey Julia,
wieder ein guter und treffender Artikel in dem ich mich teilweise selbst wieder erkenne. Fettreduziertes ist in der Tat eine echte Falle, bei der Kuhmilch ist das aber sicher weniger tragisch als bspw. bei fertigen Salaten mit Joghurt- oder Sahnedressings, da kann mit den bösen Lebensmittelzusatzstoffen sehr viel in Sachen Geschmack getrickst werden. Ich verwende oft, auch für Shakes, Mandel-, Kokos- oder Hafermilch, abhängig vom gewünschten Geschmack.
Müsli, gebackenes, habe ich bisher nur eines gefunden welches ohne den Zusatz von raffiniertem Zucker auskommt und seine Süße durch natürlichen Fruchtzucker gewinnt. Da die Süße (wenn ich nicht irre) teilweise aus Apfelsaft stammt wird es aber sicher auch bei einer Fructose Intoleranz schlecht aussehen.
Liebe Grüße
Alex
Hallo Alexander, da hast du Recht. Stimmt, Süße aus Apfelsaft ist leider nicht für Jedermann, aber wenn, dann eine klasse Alternative. LG Julia
Liebe Julia,
bei den meisten Punkten stimme ich dir zu. Nur der Mythos mit den fettreduzierten Milchprodukten hält sich hartnäckig und ich weiss nicht warum. Naturjoghurt, quark und Milch sind ganz natürliche Produkte, egal mit viel oder wenig Fett. Denn hier wir immer erst die Milch entrahmt und dann je nach Fettgehalt wieder zu gesetzt. Natürlicher ist nur die Milch direkt vom Bauer.
Und selbst bei Früchtejoghurts (die ich immer gerne als Süßigkeit bezeichne) haben die fettreichen genauso viel Zucker wie die fettarmen. Mit den Zusatzstoffen bei verarbeiteten fettarmen Produkten hast du Recht, die fettarme Mayonnaise muss ja irgendwie gebunden werden.
Ansonsten schöne Zusammenstellung.
Liebe Grüße
Jenny
Hallo jenny, ja genauso wurde ich in der Zwischenzeit auch schon von jemand anderem aufgeklärt – da freu ich mich aber. Vielen Dank, dass du uns hier allen hilfst. Wichtige Infos. Liebe Grüße, Julia
Hallo ihr zwei! 🙂
Erstmal: Julia, tolle Zusammenstellung, deckt sich größtenteils mit meiner Sichtweise!
Zum Fettgehalt: Ich habe mal gelesen, dass es eher darum geht, dass die meisten Menschen von fettreduzierten Produkte nicht satt werden und sich danach aufgrund des bleibenden Hungergefühls an kohlenhydrat-/zuckerreichen Lebensmitteln bedienen, was wiederum einen hohen Blutzuckeranstieg, eine Insulinausschüttung und damit eine Hemmung des Fettabbaus bewirkt. In Studien haben Forscher wohl herausgefunden, dass diejenigen, die gesunde Fette und fetthaltige Produkte essen, eher schlanker bleiben als diejenigen, die zu fettreduzierten Produkten greifen. 🙂
Liebe Grüße, Feli
Hallo Feli, das klingt auch logisch und nicht umsonst wird ja gesagt, gesunde Fette machen nicht fett. Ich glaube das auch und esse viele davon 🙂 LG Julia
Hey Julia,
klasse Artikel. Ich stimme dir in eigentlich allen Punkten zu. Ich finde es erschreckend, wie viele Leute manche Produkte für gesund halten, dabei enthalten sie so viele versteckte Zucker oder ähnliches. Ich hab auch meistens das Problem, dass wenn ich mal ein Vollkorn oder Dinkelbrötchen kaufen möchte, dort immernoch ein irre hoher Anteil an Weizen drin ist.
Mach weiter so.
Liebe Grüße 🙂
Hallo Marcus, ja das mit dem Anteil an Weißmehl in Brötchen ist echt erschreckend und traurig ist, dass die Bäckereifachverkäuferinnen das ganz oft selbst nicht wissen… LG Julia
Danke für die Infos.
Ich wusste schon das einiges ungesund ist. Aber hier bekommt man nochmal einen besseren Überblick
Gruß
Joannie
Hallo Joannie, das freut mich. LG Julia
Hallo Julia,
das zeigt nur noch mehr, dass man sich immer ganz genau anschauen sollte, was in den Sachen drin ist, die man sich kauft. Bei Proteinriegeln gibt es durchaus auch gute Modelle, wenn man sich ein wenig umschaut. Mit dem Bäcker seines Vertrauens muss man einfach mal sprechen, wenn man wissen will was genau im Brot ist.
Alles immer selbst machen ist ja wirklich nicht immer eine adäquate Lösung. Ich versuche daher nach dem 80/20 Prinzip vorzugehen, mache auch viel selbst und suche mir ansonsten die besten Alternativen aus, die mir zur Verfügung stehen.
Viele Grüße
Jahn
Hallo Jahn, ja genauso sehe ich das aus. Schön, dass es das 80/20 gibt und das es auch funktioniert 🙂 LG Julia
Hi Julia,
ich stimme dir absolut zu. Beim Brot kommt es wohl sehr darauf an, wo man es kauft. Im Discounter gibt es natürlich nur “Blödsinn”. Ich habe mir aber die Nähwerte bei allen Bäckern vor Ort angesehen und dort das Beste rausgesucht. Jetzt habe ich ein Brot, was nur aus Vollkornmehl, Natursauerteig und Hefe besteht. Allerdings ist Gerstenmalzextrakt drin – dabei bin ich mir nicht sicher. Was hälst du davon?
Viele Grüße,
Eva
Hallo Eva, Gerstenmalzextrakt ist irgendwie in jedem Brötchen drin – ob Vollkorn oder nicht. Finde es nicht so toll, da es ja auch Zucker ist, aber wie schon gesagt, man muss sich in solchen Situationen das Beste heraussuchen und wenn der Rest des Brötchens schon komplett Vollkorn ist, ist es doch ok. LG Julia
Ein toller Artikel!
Besonders von der Passage mit den fettreduzierten Milchprodukten war ich arg erstaunt-im negativen Sinne. Aber wurde diese Annahme in den Kommentaren schon widerlegt? Habe ich es richtig verstanden? Es gilt also nicht nur Zutaten, sondern auch Nährstoffangaben zu lesen
Offensichtlich sind hier einige mit Fructose-Problemen. Traust du dir auch hier einen Artikel zu?
Hallo Lena, Ja, wurde widerlegt 🙂 Mit Fructose-Problemeng kenne mich mich leider überhaupt nicht aus, da möchte ich wirklich nichts Falsches schreiben… LG Julia
Bei dem Vollkornbrot musste ich ein bisschen stutzen. Gleich zu sagen, wenn es nicht Vollkorn ist, ist es nicht gut…naja. Dein Eiweißbrot gut und schön, stellt aber vielleicht keine echte Alternative dar, wenn ich halt ein Sauerteigbrot möchte.
Und generell zu sagen – so kommt es bei mir zumindest an – beim Bäcker stimme das nicht immer, klingt ein bisschen, als würden die einen übers Ohr hauen. Zum einen gibt es rechtlich Leitsätze für Lebensmittel und zum anderen hilft vielleicht einfach mal nachfragen! Es gibt nämlich durchaus auch Vollkornbrot beim Bäcker und gerade die, die das noch handwerklich machen, wissen sehr genau, was in ihrer Ware ist.
Ich find den Blog interessant, du hast einen kritischen Blick. Den würde ich mir manchmal auch beim Thema Nachhaltigkeit (Regionalität z.B.) wünschen.
Hallo Julia, wir sind immer auf der Suche nach gesunden Produkten aber das ist gar nicht einfach. Vielen Dank für deinen Beitrag: Er ist sehr interessant und enthält nützliche Informationen!
Gerne liebe Lara.
“(…) Ich mixe hierzu eine Hand voll Obst (gefrorene Banane eignet sich hervorragend), 2 Hand voll Gemüse (Spinat, Feldsalat o.ä.), 2 EL Magerquark und etwas Wasser in meinem Vitamix Standmixer zusammen”
“(…) no Go für Fettreduziertes bzw. Fettfreies”
Nun ja, ist Magerquark nicht auch fettreduziert bzw. sogar nahezu fettfrei?
Ist mir nur gerade beim Stöbern so aufgefallen.