Obst ist gesund. Pestizide nicht.

Die Pestizidbelastung in Lebensmitteln ist ein wichtiges Thema für jeden, der seine Gesundheit ernst nimmt. Mehr Studien als je zuvor bringen die Entstehung chronischer Erkrankungen mit der Pestizidbelastung unserer Lebensmittel und Umwelt in Verbindung. Angeblich stehen Pestizide im Verdacht, an der Entstehung von Krebs, Fortpflanzungsstörungen, Diabetes, Autismus, Asthma, Geburtsfehlern, Parkinson, Alzheimer und anderen Krankheiten erheblich beteiligt zu sein.

Obst

Unter dem Namen »Dirty Dozen« veröffentlicht die US Umweltschutzorganisation Environmental Workgroup regelmäßig eine Liste besonders pestizidbelasteter Obst- und Gemüsesorten. Ich orientiere mich stark an dieser Liste, da erschreckenderweise einige Auswirkungen bestimmter Pestizide auf den menschlichen Körper noch nicht ausreichend erforscht sind.

Einige Beispiele:

Paprika: Eine Auswertung von Greenpeace hat ergeben, dass vor allem Paprika aus der Türkei die gesundheitlich bedenklichen Konzentrationen besonders häufig überschreitet. Beim Paprikaanbau wird oft die gefährliche Chemikalie Ethephon verwendet wird, um das Gemüse schneller einzufärben. Im menschlichen Körper soll Ethephon wie ein Nervengift wirken.

Trauben: Bei Trauben lassen sich oft Spuren von über zehn verschiedenen Pestiziden nachweisen. Was dieser Giftcocktail im menschlichen Körper anrichtet, ist noch lange nicht ausreichend erforscht.

Gurken: Anti-Pilzmittel, sogenannte Fungizide, und Insektengifte führen bei konventionellen Gurken oft zu einer hohen Pestizidbelastung.

Erdbeeren: An den überzüchteten Pflanzen hängen zu viele Früchte und diese zu nah über dem Boden, als dass sie ohne eine Menge Chemie und Pestizide den Schädlingen und der Fäulnis widerstehen könnten.

Spinat

Hier sind die “Schmutzigen 12″, die 12 am stärksten mit Pestiziden belasteten Früchte und Gemüse. Kaufe diese Sorten, wenn irgendwie möglich, in Bio-Qualität! Die Liste wurde für den amerikanischen Markt erstellt. Vermutlich lassen sich die Ergebnisse aber in weiten Teilen auf Europa übertragen.

  • Äpfel
  • Erdbeeren
  • Weintrauben
  • Sellerie
  • Pfirsiche
  • Spinat
  • Paprika
  • Nektarinen
  • Gurken
  • Tomaten
  • Zucchini
  • Kartoffeln

 

Und hier die “Sauberen 13″ – die 13 am wenigsten giftbelasteten Früchte und Gemüse. Wenn du einen Teil deiner Nahrung aus konventionellem Anbau kaufst – wähle diese Sorten:

  • Avocados
  • Mais (ohne GMOs)
  • Ananas
  • Kohl
  • Erbsen
  • Zwiebeln
  • Spargel
  • Mangos
  • Papayas
  • Kiwi
  • Blumenkohl
  • Aubergine
  • Süßkartoffeln

 

Tierische Produkte werden auf der Liste nicht geführt, ich finde diese Produkte aber genauso wichtig:

Milchprodukte: die meisten Kühe verzehren einerseits Futtermittel, die mit gentechnisch veränderten Futterpflanzen verunreinigt sind oder sogar bereits größtenteils daraus bestehen. Andererseits enthalten die üblichen Futtermittel Rückstände von Chemikalien und Pestiziden sowie synthetische Zusätze und Medikamente. 

Fleischprodukte: Abgesehen vom ethischen Aspekt, der eigentlich in jedem Menschen das Bedürfnis wecken sollte, nur solche Fleischprodukte zu konsumieren, die von relativ glücklich lebenden Tieren stammen, gilt es inzwischen als gesichert, dass Fleisch von Tieren, die artgerecht ernährt wurden, gesünder ist.

 WochenmarktJulie2

Aber wo kaufe ich günstig biologisch angebaute Früchte, Gemüse und tierische Produkte?

Diese Frage höre ich oft. Und die Antwort ist gar nicht so einfach…

Natürlich möchte ich die besten und chemikalienfreien Produkte zu mir nehmen, aber ein Vermögen möchte ich dafür nicht ausgeben. Hier ein paar Tipps, die ich über die Jahre gelernt habe:

  • Mittlerweile können Bio Produkte in vielen Online Shops erworben werden. Einfacher gehts nicht. 
  • Vergleiche Supermärkte. Heutzutage bekommst du in den größeren Supermärkten viele Produkte (Milch, Obst, Eier, Getreide, etc) in Bio-Qualität. Doch auch hier sehe ich immer wieder Preis-Unterschiede. Zum Beispiel kostest die Bio-Milch von Rossmann (enerBio) 20 Cent weniger im Vergleich zur Bio-Milch von Rewe.
  • Investiere in Bio-Fleisch, -Käse, -Eier und -Milch. Diese Grundnahrungsmittel kaufe ich persönlich in entsprechender Qualität. Herkömmliches Fleisch und Milch z.B. enthalten oft Hormone und Pestizide, die ich nicht zu mir nehmen möchte.
  • Suche lokale Biobauern und kaufe direkt vor Ort.
  • Kaufe saisonale Produkte. Erdbeeren können im Winter gar nicht frisch und aus Deutschland stammen.
  • Besuche den Wochenmarkt. Ich versuche, wöchentlich zum regionalen Wochenmarkt zu gehen und kaufe mindestens die “Dirty 12” dort. Leider findet man mittlerweile viele schwarze Schafe unter den Wochenmarkt-Händlern. Zugekaufte Ware aus dem Ausland wird ausgepackt und als Eigenware angeboten. Ich habe schon einige Recherchen über die Anbieter unseres Wochenmarkts gemacht und weiß genau, wo die Produkte, die ich dort kaufe, herkommen. Das kannst du zum Beispiel auch schaffen, indem du regelmäßig auf dem Wochenmarkt einkaufst und Gespräche mit den Händlern aufbaust. Zusätzlich kann man im Internet viele Informationen finden.

Hier kannst du dir ein kleines “Cheat Sheet” für deine Geldbörse herunterladen.

Trotz teils hoher Pestizidbelastungen empfiehlt die EWG klar den Verzehr von Obst- und Gemüse, da die gesundheitlichen Vorteile die Risiken von Pestiziden in Obst und Gemüse überwiegen. Soll heißen: Auch wenn Dein Budget Dir derzeit nicht den ausschließlichen Verzehr von Bio-Ware erlaubt, tust du das Richtige, wenn Du viel Obst und Gemüse ist.

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